Wer grillt nicht gerne? Viele von uns können die ersten warmen Frühlingstage, in denen man den Grill endlich entfachen kann, gar nicht abwarten. Was viele allerdings nicht wissen, ist, dass der Grill ein wirklich vielseitiges Kochinstrument darstellt. Zum einen wird natürlich herkömmlich gegrillt. Klar! Aber man kann auch so genannte Grillsteine nutzen, die in unterschiedlicher Form und Art eingesetzt werden können. Sie haben zum Teil verschiedene Aufgaben. Erst mit dem Grillstein kann die ganze Vielfalt des Grillens ausgekostet werden.
Was ist ein Grillstein eigentlich?
Grillsteine werden aus zweierlei Material gefertigt:
- Naturstein: Hierbei handelt es sich entweder um Lavastein oder Granit.
- Kunststein: Keramik, Schamotte oder Cordierit werden verwendet, um diese Variante herzustellen.
Den Schamottestein kennen viele sicherlich bereits vom Kaminofen. Er wird aus Ton und Aluminiumoxid hergestellt und ist für seine extreme Hitzebeständigkeit bekannt. Seine Toleranzgrenze liegt bei 1.500°C. Insbesondere für eine notwendige Wärmespeicherung kann er eingesetzt werden, da er die Wärme schnell aufnimmt, aber relativ langsam wieder abgibt.
Um einen guten Schamottestein zu erhalten, muss der Aluminiumoxidanteil über 30% liegen. Chemische Zusätze werden zur Herstellung nicht eingesetzt, weshalb der Schamottestein als lebensmittelecht gilt. Er ist nicht poliert und besitzt eine poröse Oberfläche. Wird er dauerhaft bei hohen Temperaturen eingesetzt, können sich Risse bilden. Feuchtigkeit aus dem Backgut wird aufgenommen und auch wieder abgegeben, was eventuell zur Verfärbung des Steines führt. Dies birgt aber weder geschmackliche Auswirkungen auf das folgende Backgut noch schmälert es die Qualität und Einsatzfähigkeit des Steines. Es versteht sich von selbst, dass er nur mit reinem Wasser gereinigt wird.
Der Cordierit-Stein
Er wird vielfach als der „echte“ Pizzastein angesehen und besteht aus Aluminium, Quarz, Eisen und Magnesium. Dabei ist die Backseite glasiert. Dieses Vorgehen erleichtert die Reinigung. Aggressive Reinigungsmittel sind dennoch nicht angesagt. Er ist nicht spülmaschinenfest. Trotz dieser Behandlung kann der Stein Feuchtigkeit des Back- und Grillguts aufnehmen. Im Gegensatz zum Schamottestein ist die Hitzebeständigkeit größer. Auch wird diese noch langsamer abgegeben. Eine Verfärbung kommt sehr selten vor.
Keramik Grillsteine
Sie sind leicht in Bezug auf ihr Gewicht und zudem auch leicht zu reinigen. Ein Keramikstein erhitzt sich schnell, gibt die Wärme aber auch extrem schnell wieder ab. Dadurch wird die Wärmespeicherkapazität als gering eingestuft.
Die Natursteine
Hierzu gehören Lava- und Specksteine, Granit und Marmor. Grundsätzlich gilt bei ihnen, dass sie kein homogenes Gewebe aufweisen wie die Kunststeine.
Für gewöhnlich besitzen alle Natursteine feine und feinste Haarrisse, über die sie Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben können.
Absolute Vorsicht ist bei Granitsteinen geboten, denn sie können bei zu starker Erhitzung zerspringen. Zudem besteht die Option, dass sie Giftstoffe absondern. Auch benötigen sie viel Zeit zum Aufheizen. Von ihrem Gebrauch wird daher abgeraten.
Man kann also sagen, dass die Natursteine nur bedingt als Grillsteine eingesetzt werden können. Sie heizen zu langsam auf und sind durch das inhomogene Material nur schlecht für den dauerhaften Einsatz zu verwenden.
So viele Unterschiede
Es stimmt leider: Viele unterschiedliche Grillsteine werden angeboten, sodass man als Anfänger mit Grillsteinen zunächst einmal gar nicht weiß, für welchen man sich entscheiden soll. Denn für den Hobbygriller in puncto Grillstein ist es überhaupt nicht ersichtlich, welche wofür eingesetzt wird und wie damit umzugehen ist. Deshalb ist es überaus wichtig, entweder einen guten Berater an der Hand zu haben oder aber sich im Vorwege gut zu informieren. Anders kann man sich in diesem Dschungel nicht zurechtfinden. Und eines muss selbstverständlich IMMER beachtet werden: Der Grillstein, den Sie letztendlich auswählen, muss auch zum heimischen Grill passen. Es ist tatsächlich schwer, den Verlockungen der Grillsteine zu widerstehen und nur einen einzigen, nämlich den passenden, zu kaufen.
Wollen Sie einen bestimmten Geschmack bei Ihrem Grillgut erreichen? Oder soll auf dem Grill eine Pizza oder ein Brot gebacken werden? Dann hätten wir noch die Grillsteine, die eigentlich Pizzasteine genannt werden müssten, da sie im Backofen für die Herstellung von Pizza und Broten mit dem „echten“ Steinofengeschmack verwendet werden. Sie können allerdings nicht zwangsläufig auf dem Grill eingesetzt werden. Hier ist unbedingt auf die Angaben des Herstellers zu achten, um den Grillstein nicht zu zerstören. Letztlich haben wir natürlich auch noch die kleinen Grillsteine, die man beim Raclette einsetzen kann.
Sehen Sie, wie schwierig der Unterschied tatsächlich ist?
Die Größe als Entscheidungsmerkmal wird unter anderem eingesetzt, wenn der Einsatz im Backofen geplant ist. Denken Sie beim Kauf an Ihre Brotform, die Größe einer normalen Pizza und natürlich an die Möglichkeiten, die Ihr Backofen bietet.
Für einen guten Grill kann der Pizzastein vielseitig eingesetzt werden. Selbstverständlich können Fleisch und Würstchen auch auf dem Grillstein zubereitet werden. Das Ergebnis wird erstaunlich sein. Wer zudem einen Deckel oder eine Abdeckhaube für seinen Grill besitzt, kann selbst auf dem Grill mit Hilfe des Pizzasteine die Pizza, das Brot und sogar Brötchen gebacken werden. Natürlich mit dem ganz speziellen Grillaroma.
Die Stärke des Steines ist entscheidend für den Erfolg des Vorhabens. Halten wir fest: Je dicker der Stein ist, desto länger kann er die Wärme festhalten. Als Minimum geben die Hersteller eine Stärke von 1,5cm an. Wer einen wirklich durchschlagenden Erfolg mit dem Grillstein erreichen möchte, sollte zu einer Stärke von 5cm bis 6cm greifen. Allerdings sollte gleich darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Größe des Steines abnimmt, je dicker er ist. Hinzu kommt, dass mit der Stärke des Steines auch seine Gewicht steigt.
Preis und Zubehör
Verschiedene Hersteller locken mit Zubehör wie einem Pizzaschieber, einer Dauerbackfolie und ähnlichem. Sicherlich kann man diese gut gebrauchen. Aber es geht auch ohne. Lassen Sie sich dadurch aber nicht blenden. Wirklich wichtig ist die Lebensmittelverträglichkeit, die Vermeidung aller chemischen Substanzen an dem Material und natürlich die Wärmespeicherung. Die Steine, deren Oberfläche zumindest einseitig glasiert sind, sind einfach zu reinigen.
Besonders empfehlenswert sind Steine aus Schamotte oder Cordierit. Sie sind lebensmittelecht, können in unterschiedlichen Stärken hergestellt werden, sind leicht und letztlich auch einfach zu reinigen. Mit Grillsteinen aus diesem Material kann man nichts verkehrt machen.